Schlechte Nachrichten …

Gestern vor vier Wochen war unser Unfall. Für jene, die die Gebetsmail nicht gekriegt haben, hier ein Auszug von meinem Bericht, wie wir Gottes Bewahrung und Eingreifen an dem Tag erlebt haben:

“Diese Nachricht erreicht euch leider aus der Hauptstadt. Eigentlich wollten wir seit Freitag wieder daheim sein. Ich bin vor zwei Wochen her gefahren um Manuela abzuholen, die deutsche Kurzzeitmitarbeiterin, die mir in den nächsten sechs Monaten helfen wird. Letzten Donnerstag machten wir uns auf den Weg ins Dorf, hatten aber nach ca. 200 km einen Unfall. Ein Hinterreifen ist geplatzt, und beim Versuch das Auto zum Stehen zu bringen, haben wir eine halbe Drehung gemacht und sind auf dem Dach gelandet. Uns ist praktisch nichts passiert – wir hingen in den Sicherheitsgurten und konnten unversehrt selber aus dem Auto klettern, bevor die ersten Helfer stehen blieben. Wir sind mit unserem Gepäck noch am gleichen Tag zurück in die Hauptstadt gebracht worden und konnten das Auto in der Obhut von Freunden lassen. Das ist sozusagen die Kurzfassung, die euch aber nicht wirklich vermitteln kann, wie wir Gottes Eingreifen in dieser Situation erlebt haben.

… aber viel Grund zum Danken

Trotz dieser schlechten Nachricht haben wir viel Grund Gott zu danken:

– Für mein Handy, das mir in dieser Situation unschätzbare Dienste geleistet hat.
– Für zwei neue Autoreifen, die ich erst vor einer Woche gekauft habe.
– Für einen regenfreien Tag, was im Moment selten ist.
– Dass das Überschlagen relativ langsam vor sich ging und die Windschutzscheibe bis dahin hielt (nichts flog uns ins Gesicht).
– Für einen stabilen Dachträger, der das Autodach verstärkte (es war nur wenig eingedrückt).
– Dass fast alles Gepäck blieb wo es war, und nur das, was wir auf der hinteren Bank hatten, flog durcheinander (nichts flog aus dem Auto).
– Für unseren Direktor, der sofort viele Dinge aus der Hauptstadt organisierte.
– Für alle Helfer, die sofort an der Unfallstelle stehen blieben.
– Vor allem für ein Auto mit mehreren Mechanikern aus dem Nachbarland, die gerade einen LKW repariert hatten und auf der Rückreise waren.
– Sowie für einen Oberst, der früher Gouverneur (~Landeshauptmann) war, der mit seinem Auto stehen blieb, um den beiden Ausländerinnen zu helfen.
– Für die Mechaniker, die den geplatzten Reifen wechselten, das Auto wieder auf die Räder rollten und es so lange anschoben, bis es wieder funktionierte.
– Für einen der Mechaniker, der das Auto dann auch in die nächste Stadt fuhr trotz kaputter Windschutzscheibe (Manuela und ich wurden auf die zwei anderen Autos verteilt.)
– Für unseren langjährigen Freund Moussa der auf meinen Anruf hin kam, obwohl er kein eigenes Auto hatte, und dadurch 5 Stunden brauchte.
– Für Moussas Kollegen, die unser Auto in einer geschlossenen Garage aufbewahrten.
– Für die Gastfreundschaft von der Familie des Oberst, die uns in ihr Haus aufnahm, uns zum Mittagessen einlud und sich auch sonst in jeder Weise um uns kümmerte.
– Für unseren Kollegen, der uns nachfuhr (3 ½ Stunden Fahrt) und mit Manuela und einem Teil des Gepäcks am Nachmittag zurück fuhr.
– Für den Chauffeur des Oberst, der mich zu verschiedenen Besorgungen chauffierte.
– Für Moussa, der noch zwei Tage dort blieb, um die Reparatur des Autos zu überwachen.
– Für Moussas Chef, der gegen Abend kam, um zu sehen wie die Dinge liefen und mir ein Abendessen kaufen wollte.
– Für die Frau des Oberst, die mir ihr Auto mit Chauffeur zur Verfügung stellte, der mich dann am Abend mit dem Rest des Gepäcks in die Hauptstadt brachte.
– Für zwei ihrer Angestellten, die mit dem Bus in die Hauptstadt fuhren, um mir im Auto Platz zu machen.
– Für unser Gästehaus, wo wir wieder in die gleiche Wohnung einziehen konnte, die wir in der Früh verlassen hatten.
– Für guten Schlaf, wir hatten keinerlei Alpträume oder sonstige Nachwirkungen oder einen echten Schock.

Es ist einfach total erstaunlich, in wie vielen Dingen wir Gottes Hilfe erlebt haben, sowie die Gastfreundschaft der Malier von ihrer besten Seite. Vermutlich dadurch, und weil wir nicht verletzt sind, war es auch nicht so ein schwerer Schock. Uns geht es wirklich erstaunlich gut in Anbetracht der Umstände. Preist den Herrn!”