Schwinge dich auf

Schwinge dich auf
Steige empor
Genieße die Freiheit
und endlose Weite.

Öffne die Schwingen
Schwebe ins Blaue
Getragen vom Wind
als deinem Freund.

Entfalte dich weit
Noch einmal blüh’ auf
Freu dich des Lebens
das dir geschenkt.

Lass dich fallen und tragen
Auf Flügeln des Adlers
In der nächsten Etappe
auf dem Weg zum Ziel.

Der Abend naht
Die Kräfte schwinden
Doch der ewige Vater
trägt liebend dich heim.

(2016)

571011  Soar * Schwinge dich auf

Das Gedicht entstand anlässlich der Pensionierung und dem 70. Geburtstag einer lieben Freundin, inspiriert von der Figurine „Soar“ von Willow Tree. Das Bild kam erst später dazu.

Sowohl die Figur, wie das Bild, symbolisieren für mich ein Freisetzen für Neues. Der ursprüngliche Anlass war das Wissen, dass meine Freundin auch mit 70 Jahren nicht einfach in einen Zustand der Inaktivität verfallen wird, sondern jetzt die Zeit für eine neue, letzte Blütezeit der von Gott geschenkten Gaben und Möglichkeiten ist. Aber das gilt nicht nur für meine Freundin oder andere an der Schwelle zur Pensionierung. In uns allen liegt Potential und wir sind herausgefordert, die in uns steckenden Möglichkeiten zu entfalten, so wie ein Schmetterling der gerade erst aus seinem Kokon schlüpft, seine Flügel entfaltet. So nach und nach wird erst die volle Größe seiner Flügel sichtbar.

Der Vogel im Bild und in der Figurine wird durch das Aufheben der Hände zum Wegfliegen ermutigt. Manchmal brauchen wir solche „Geburtshelfer“. Sie erinnern mich an manche Vogelarten, die ihre zögerlichen Nachwuchs aus dem Nest schubsen oder ihnen unauffällig die direkte Unterstützung beim Fliegen entziehen. Die Vogeljungen müssen ihre Scheu überwinden und selber mit den Flügeln  schlagen. Und so müssen auch wir selber fliegen oder wir werden in der Bequemlichkeit des Status Quos versumpfen.

Darum – Schwinge dich auf – zu neuen Abenteuern – und öffne deine Schwingen weit!