Maltechniken von Feininger und Kandinsky.
Das Thema dieses Seminars hat mich schon 2013 angelacht, aber Ende November 2014 war es dann endlich so weit. Es war eines meiner Wahlseminare die zu meinem Kunststudium an der Leonardo Kunstakademie gehört. Das Seminar wurde von Prof. Hannes Baier unterrichtet.
Lyonel Feininger (1871 – 1956) war deutsch-amerikanischer Maler und Karikaturist.
Wassily Kandinsky (1866 – 1944) war russischer Maler, der auch lange in Deutschland und Frankreich gelebt hat.
Beide Künstler gehören zur Stilrichtung des Expressionismus und gehörten zu den ersten, die mit abstrakter und informeller Kunst experimentierten. Beide waren Gründungsmitglieder der Künstlervereinigung „Die Blaue Vier„.
Lange hat man angenommen, dass Kandinsky der erste war, der ein informelles (rein abstraktes) Bild gemalt hat. Später hat sich aber heraus gestellt, dass er das Bild vordatiert hat (von 1913 auf 1911).
Hier einige Zitate aus der Kursbeschreibung:
Lyonel Feininger schafft lyrische, architektonisch-lineare Bildelemente, visionäre Licht durchflutete Landschaften, teils in transparenten Strukturen an Gebäuden und im urbanen Raum. „Licht und Schatten, atmosphärische Wirkung, die man in ein Bild einbauen kann, werden allein nie das endgültige Ziel der Malerei, das auf Raumbeziehung basiert, erreichen. In der modernen Kunst ist es vor allem die Verteilung der räumlichen Struktur, die wesentlich ist und allen anderen Bildelementen vorausgeht. Klare Formen, die die räumlichen Elemente sowie die Gegenstandswirkung in aller Einfachheit und Direktheit ausdrücken“ (L. Feininger).
Wassily Kandinsky wird häufig als Schöpfer des ersten abstrakten Bildes der Welt (datiert 1911) genannt. Er führt den Begriff der Notwendigkeit ein, die der inneren Richtung weisenden Kunst innewohnt und den Keim der Zukunft in sich birgt. Diese stellt er über die „l’art pour l’art“, die der handwerklich mehr oder weniger geschickte Künstler herstellt, um dafür seinen materiellen Lohn zu empfangen „Eine derartige Kunst kann nur das künstlerisch wiederholen, was schon die gegenwärtige Atmosphäre klar erfüllt. Diese Kunst, die keine Potenzen der Zukunft in sich birgt … ist eine kastrierte Kunst“ (W. Kandinsky).
Wie üblich bekamen wir eine ausführliche Einführung in die beiden Künstler und ihre Maltechniken, bevor wir diese in unseren eigenen Bildern versuchten umzusetzen. Ich war schon länger von Kandinsky fasziniert. Um so überraschender war dann die Einsicht, dass mir der Stil von Feininger mehr liegt.
Außerdem entdeckte ich bei diesem Seminar das Malen mit Wachssalbe. Alle drei Bilder, die in diesem Seminar entstanden sind, orientieren sich am leicht kubistischen Stil von Feininger und sind in Wachssalben-Technik gemalt.