Ausstellung in der Kollegienkirche (2022)

Die Ausstellung in der Kollegienkirche Salzburg zum Thema „Den Heiligen Farbe geben“ war etwas ganz besonderes. Der Straßwalchner Künstler Rudolf Brudl und Jutta Blühberger aus Strobl haben sich dafür intensiv mit zwölf Heiligen aus der Kollegienkirche beschäftigt. Dafür haben die beiden je sechs Bilder gemalt und Jutta Blühberger hat Texte zu den Heiligen geschrieben.

Die Kollegienkirche in Salzburg

Die Kollegienkirche Salzburg bietet ein unvergleichliches Ambiente für eine ungewöhnliche Ausstellung zeitgenössischer Kunst. 

Die von Fischer von Erlach erbaute Kirche ist großteils in Weiß gestaltet, das die Vereinigung aller Farben und damit ein Symbol für das Göttliche und die Vollkommenheit ist. Entgegen den ursprünglichen Plänen von Erlach wurden die Nischen mit verschiedenen Heiligenfiguren und Altären gefüllt. Bis auf eine Ausnahme (Judas Thaddäus) stehen sie über der Kopfhöhe der Besucher und sind in dunklen Farben gehalten. 

Die Ausstellung „Den Heiligen Farbe geben“

Die von Rudolf Brudl initiierte Ausstellung verfolgt zwei Ziele:

Die Beschäftigung der Künstler zielt darauf, dem Besucher die Leben dieser besonderen Menschen nahezubringen, sie sozusagen farbiger und lebendiger zu machen. Zum einen sollen die Bilder und Texte helfen, diese teilweise wenig oder nur oberflächlich bekannten Heiligen anschaulich zu machen, sodass sie uns als Menschen auf Augenhöhe begegnen. Sie waren allesamt Menschen mit Fehlern und Schwächen, aber durch ihre Gottesbeziehung erlebten und bewirkten sie Außergewöhnliches. Zum anderen hatte jeder von ihnen besondere Anliegen, für die sie sich einsetzten und die heute genauso aktuell sind. Auch wenn die heutigen Umstände sich oft sehr von den ihren unterscheiden, gibt es Parallelen. Ihre Anliegen aus vergangenen Jahrhunderten sind auch in der Gegenwart relevant, selbst wenn die Anwendung anders aussieht. Im Dialog mit diesen Heiligen wollen wir uns zum christlichen und sozialen Engagement herausfordern lassen. 

Die Kunstwerke entstehen somit im Spannungsfeld der göttlichen Vollkommenheit, die sich im weißen Sakralbau widerspiegelt; den dunkelfarbigen Skulpturen der Heilige in ihrer überhöhten Position, wodurch sie uns entfremdet und entfernt erscheinen; sowie ihren Biografien, durch die wir Gottes Wirken in ihrem Leben und ihre Relevanz für die heutige Zeit entdecken können. 

Auswahl der Heiligen

Die zwei bildenden Künstler haben folgende Heilige ausgesucht (die Links unter jedem Namen führen zu der Vollansicht der Kunstwerke und den dazugehörigen Texten):

Rudolf Brudl aus Straßwalchen hat drei Zeitgenossen Jesu und drei Theologen gewählt:

Jutta Blühberger hat sich für drei Mystiker und drei Heilige, die sich für Benachteiligte einsetzten, entschieden:

Vorstellungstexte der Heiligen

Jutta Blühberger hat sich intensiv mit dem Leben dieser 12 Heiligen auseinandergesetzt. Daraus entstanden die Begleittexte für die Ausstellung im Stil von Rollengedichten, in denen sich die Heiligen vorstellen und überlegen, was von ihren Anliegen im 21. Jhd. noch relevant sein könnte. Stil und Inhalt der Texte haben das Ziel, die Heiligen für den Besucher auf Augenhöhe zu holen und seine Anliegen für heute relevant zu machen. Bilder und Texte zu jedem Heiligen kann man über die Links bei den Namen aufrufen.

Anstelle eines Ausstellungskatalogs gab es einen Kunstkalender für das Jahr 2023. Darin sind nicht nur die Bilder der Ausstellung sondern auch die dazugehörigen Texte enthalten.

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